Die Medizin beschäftigt sich mit komplexen Vorgängen und Mechanismen im menschlichen Körper und ist in der Lage, Verletzungen und Krankheiten zu heilen, die noch vor wenigen Jahrzehnten verheerende Auswirkungen mit sich brachten. In einem derart komplizierten und hochspezialisierten Einsatzfeld kann jedoch jederzeit etwas schief gehen. Wer haftet für die entstandenen Schäden bei den Patienten, wie kann man Haftungsansprüchen präventiv begegnen und was gilt es zu beachten, wenn eine zweite Meinung eingeholt wird?
Diese und viele andere Fragen wurden beim Arzthaftungsworkshop am vergangenen Mittwoch thematisiert, der zum 19. Mal in den Kölner Kanzleiräumen stattfand. Die knapp 40 Anwesenden erhielten unter der Leitung des Expertenteams einen vielschichtigen und doch kompakten Überblick über aktuelle Themengebiete der Arzthaftung. Den Anfang machte BLD-Partner Bernd Schwarze, der als Fachanwalt für Medizinrecht die aktuelle Rechtsprechung zu Hygieneverstößen vorstellte. Univ.-Prof. Dr. Constantin von Kaisenberg, Bereichsleiter der Pränatalmedizin und Geburtshilfe im Perinatalzentrum der MHH, stellte effektive Möglichkeiten vor, Teams im Kreissaal (Thema Geburtshilfe) zu trainieren, um Gefahrenkostellationen besser zu beherrschen. Rechtsanwältin Julika Kuß von BLD Köln, ebenfalls Fachanwältin für Medizinrecht, erläuterte im Anschluss, in welchem Ausmaß die Kosten eines Privatgutachters im Prozess erstattet werden können. Zum Abschluss rundete Dr. Hermann Mellinghoff, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln den Workshop ab, indem er Haftungsquellen in der Anästhesiologie aufzeigte.
Neben den Vorträgen der referierenden Experten nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zum intensiven Austausch und angeregten Diskussionen. Der mehr als 3-stündige Workshop klang mit einem gemütlichen Get-Together auf dem Balkon mit Blick auf dem Dom aus. Wir freuen uns auf den nächsten Arzthaftungsworkshop hier bei BLD!